Laurent Menager Kritische Gesamtausgabe

Luxemburg als kleiner, unabhängiger Staat mit knapp 2.600 km2 und einer halben Million Einwohner war stets und ist immer noch ein Ort, em künstlerisches Schaffen und wirtschaftliche Leistung Hand in Hand gehen, auch wenn letztere das Bild des Großherzogtums primär zu prägen scheint. Seit knapp zwei Jahrhunderten wirken hier Musiker, Schriftsteller, darstellende und bildende Künstler, die, wie so oft, nach ihrem Ableben in Vergessenheit geraten oder von denen nur ein schemenhafter Eindruck auf die nächsten Generationen übergeht. Dennoch würde es sich lohnen, dieser Entwicklung bei einigen betroffenen Persönlichkeiten Einhalt zu gebieten. Das gilt für Laurent Menager zweifellos, und dies ist auch eines der Anliegen des Forschungsprojekts „Laurent Menager. Gesamtausgabe“ an der Universität Luxemburg, im Einklang mit den offiziellen Forschungsrichtungen der geisteswissenschaftlichen Fakultät: die Erforschung kultureller Erinnerungsorte im nationalen und im inter-regionalen Rahmen. Bis zum heutigen Tag ist der Name Laurent Menager lediglich einer kleinen Schicht der luxemburgischen Bevölkerung ein Begriff. Über die Grenzen hinaus ist Menager so gut wie unbekannt. Anlässlich seines 100. Geburtstags erschien am 13. Januar 1935 in der Pariser Tageszeitung Le Journal unter der Rubrik „La vie orphéonique“ ein Artikel, in dem die Bedeutung des Komponisten aus der Provinz folgende Würdigung fand:

„Wenn sein Name nicht als einer dieser Meister haften bleibt, dessen Genie eine ganze Epoche dominiert, wenn er sich nicht als Neuerer, umgeben von vielen Schülern, hervortut, so war er dennoch ein rechtschaffener und gewissenhafter Künstler, der es verdient hat, nicht in Vergessenheit zu geraten.“

Der Autor des Artikels, Louis Aubert (1877-1968), war selbst Komponist und Pianist und hat u.a. bei Maurice Ravel und Gabriel Fauré studiert.

Diese Charakterisierung Menagers als eines Komponisten aus der zweiten Reihe hat nichts Abwertendes, sondern entspricht der Realität. Dass Menager aber der Komponist war, der im 19. Jahrhundert eine eigene luxemburgische Musiktradition begründet hat, daran besteht kein Zweifel. Und in demselben Maß besteht ein Interesse daran, Menagers Werk über die Grenzen Luxemburgs hinaus bekannt zu machen.

Messen für gemischten Chor
Kritische Gesamtausgabe, Band 1 (2011 erschienen)
EM 683 ISMN 979-0-2007-0703-8
Hg.: Alain Nitschké / Damien Sagrillo

Messen für Männerchor
Kritische Gesamtausgabe, Band 2 (2013 erschienen)
EM 668 ISMN 979-0-2007-0697-0
Hg.: Alain Nitschké / Damien Sagrillo

Geistliche Vokalwerke
Kritische Gesamtausgabe, Band 3 (2016 erschienen)
EM 2600 ISMN 979-0-2007-3354-9
Hg.: Alain Nitschké / Damien Sagrillo
Kritischer Bericht: Ursula Anders-Malvetti / Caroline Reuter

Weltliche Vokalwerke
Kritische Gesamtausgabe, Band 4 (2021 erschienen)
EM 2610 ISMN 979-0-2007-3355-6
Hg.: Alain Nitschké / Damien Sagrillo
Kritischer Bericht: Ursula Anders-Malvetti / Marlène Duhr / Caroline Reuter

Klavierlieder
Kritische Gesamtausgabe, Band 5 (2018 erschienen)
EM 2620 ISMN 979-0-2007-3473-7
Hg.: Alain Nitschké /Damien Sagrillo
Kritischer Bericht: Ursula Anders-Malvetti / Caroline Reuter

Die nachfolgenden Bände werden die Kammermusik (Bd. 6), die Bühnenwerke (Bd. 7), die Sinfonieorchesterwerke (Bd. 8), die Blasorchesterwerke (Bd. 9), die pädagogischen Schriften (Bd. 10) und Fragmente und Werke ungesicherter Authentizität (Supplementbd. 11) beinhalten.